01.05.2018 Weihe Flurkreuz

Wegkreuz in Buchbrunn ökumenisch geweiht

Eine unerwartete Aktualität bekam die schon lange geplante ökumenische Einweihung eines Wegkreuzes in Buchbrunn angesichts der aktuellen politischen Diskussion.

Pfarrerin Doris Bromberger und Gemeindereferentin Erika Gerspitzer hatten zu einem Stationenweg in die evang. Kirche eingeladen und viele Menschen aller Altersgruppen waren bei strahlemdem Wetter gekommen.

Es galt nicht nur das von den letztjährigen Konfirmandinnen gestiftete Wegkreuz einzuweihen, sondern - so Bromberger – sich in der derzeit stattfindenden Diskussion als Christen neu über die Bedeutung des Kreuzes bewusst zu werden, das in Buchbrunn nicht nur in ein öffentliches Gebäude gehängt, sondern weit sichtbar in der Flur aufgestellt wurde.

Dies geschah auf mehrere Stationen, die musikalisch vom Posaunenchor begleitet wurden. In der Kirche wurden die dort vorhandenen Kreuze und ihre Geschichte vor Augen geführt und somit deutlich, wie das Kreuz die Glaubensgeschichte auch der Buchbrunner vor Ort schon seit Jahrhunderten prägt.

Die zweite Station führte die große Prozession zunächst in die Dorfmitte, an die Hauptkreuzung des Ortes, wo mit Laden, Bushaltestelle und Spielplatz der zentrale Ort der Begegnung im Dorf ist.

Thema war hier das Kreuz als Zeichen der Begegnung.

Die Stifterinnen des Kreuzes Hanna Schmidt und Fiona Kümmel erzählten über die Bedeutung von Begegnung –auch in ihrem Leben - an genau diesem Ort.

Die dritte Station am Beginn des Höhenweges nach Kitzingen bot den Anwesenden einen wunderbaren Ausblick auf das Maintal mit dem Schwanberg im Hintergrund.

Gemeindereferentin Gerspitzer war dieser Ausblick ein Symbol für den Blick auf den eigenen Lebensweg, der auch ein Kreuzweg sein kann. Das Kreuz ist ein Zeichen des mit uns leidenden Christus, und mit seiner Verbindung von Vertikalem und Horizontalen zugleich ein Pluszeichen in allem Negativen unseres Lebens.

Am neuen Wegkreuz wartete schon die Band Ephesus, die auch für Sitzgelegenheit und Bewirtung gesorgt hatte.

Mit gefühlvollen Melodien und Texten umrahmten sie – angestrahlt von der Abendsonne – die eigentliche Weihehandlung.

In ihrer kurzen Ansprache ging Pfarrerin Bromberger darauf ein, dass das Kreuz kein „Stück Bayerns, der Heimat oder Folklore sein kann“, sondern von Anfang an ein Ärgernis war, das die Christen in den ersten Jahrhunderten gar nicht als Erkennungszeichen nutzten, weil es Zeichen der schändlichsten Todesstrafe der damaligen Zeit war und weil die, die sie erleiden mussten, als Verfluchte galten.

Erst nach Abschaffung dieser Todesstrafe wurde das Kreuz allmählich positiv gedeutet als ein Zeichen des Heiles und der Rettung, als Pluszeichen für die Welt, weil sich im Gekreuzigten Gott und Mensch begegnen und Gott damit auch uns in unserem Leiden nahe ist.

Das Wegekreuz in Buchbrunn ist leer – betonte die Pfarrerin, weil der Gekreuzigte lebt.

So ist dieses Kreuz nun ein Symbol der Hoffnung für die Buchbrunner, weil es an die Liebe Gottes in Christus erinnert, die auch das Leiden für uns Menschen nicht scheut und Leiden und Tod überwunden hat.

Wer dieses Zeichen der Liebe öffentlich aufhängt, sollte sich in seinem Reden und Handeln an der Liebe Christi orientieren.

Das Wegkreuz – so schloss die Pfarrerin – soll die Buchbrunner an den Grund ihres Glaubens, ihres Vertrauens und ihrer Hoffnung erinnern. Im Zeichen dieses Kreuzes dürfen sie sich und alle, die vorbeikommen gut aufgehoben und gesegnet wissen.

 Unter Gebet, Segen und mit Weihwasser wurde das Kreuz anschließend geweiht.

Mit dem gemeinsamen Segenslied „Gott segne dich“ schloss der offizielle Teil.

Bei Gebäck und Getränken klang die stimmungsvolle Veranstaltung in der warmen Abendsonne aus.